Die Auswirkungen der Aktivitäten von Finanzinvestoren müssen vor dem Hintergrund der verschiedenen und oft konfliktären Interessen unterschiedlicher „stakeholder“ in einem Unternehmen analysiert werden, zu denen neben den Anteileignern auch das Management und die Kreditgeber gehören. Auch muss berücksichtigt werden, dass die Interessen von Finanzinvestoren nicht notwendigerweise mit denen anderer Anteilseigner übereinstimmen. Ausgehend von dieser Perspektive teilen wir in vielen Punkten die Problemanalyse, die dem Gesetzesentwurf zu Grunde liegt. Allerdings sehen wir auch, dass die im Gesetzentwurf vorgesehenen Maßnahmen die möglichen Interessenskonflikte zwischen Management und Anteilseignern tatsächlich verschärfen können. Unser Diskussionsbeitrag konzentriert sich deshalb auf zwei Anliegen, die Abwägung dieser Interessenskonflikte für deutsche Aktiengesellschaften im Lichte des Referentenentwurfes, sowie das Aufzeigen alternativer Instrumente zur Moderation von Interessenkonflikten.
White Paper No. 2, 2008