SAFE Open Access Policy
Präambel
Das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE strebt nach einem breiten, interdisziplinären Verständnis der nationalen und internationalen Finanzarchitektur. SAFE will somit zur Stärkung eines nachhaltigen und widerstandsfähigen Finanzsystems beitragen, das Innovationen fördert und den Bedürfnissen der Wirtschaft und ihrer Bürger dient.
Ein hohes Maß an Sichtbarkeit und Wiederverwendbarkeit der Forschungsergebnisse ist eine wichtige Voraussetzung, um dieser Mission gerecht zu werden. SAFE unterstützt daher Open Access, das für den uneingeschränkten und kostenlosen Zugang zu qualitätsgeprüften, wissenschaftlichen Informationen im Internet steht. Durch den Wegfall technischer, finanzieller und rechtlicher Barrieren trägt Open Access dazu bei, wissenschaftliche Innovationsprozesse zu beschleunigen und die Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen zu verbessern. Dadurch werden wissenschaftlich Arbeitende in ihren Forschungs- und Publikationsprozessen unterstützt und der Nutzen öffentlich geförderter Forschung maximiert
Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft bekennt sich SAFE zu Open Access und folgt damit der „Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen“ sowie zur „Open-Access-Policy der Leibniz-Gemeinschaft“.
Empfehlungen und Verpflichtungen
SAFE ermutigt seine wissenschaftlichen Beschäftigten, ihre Forschungsergebnisse im Sinne des Open-Access-Prinzips zu veröffentlichen. Dies geschieht bei SAFE möglichst unmittelbar durch Veröffentlichung in Open-Access-Publikationsmedien und – innerhalb der rechtlichen Möglichkeiten – durch parallele oder schnellstmögliche nachträgliche Zugänglichmachung der Publikationen über Dokumentenserver (Repositorien). Bei unmittelbarer Open-Access-Publikation empfiehlt SAFE die Publikation unter einer standardisierten, freien Nutzungslizenz (derzeit z.B. Creative Commons Attribution).
Für den Fall einer parallelen oder nachträglichen Open-Access-Veröffentlichung werden die wissenschaftlichen Beschäftigten von SAFE dazu angehalten, bei Vertragsabschlüssen mit Verlagen diesen nicht die ausschließlichen Nutzungsrechte an Publikationen einzuräumen, sondern sich – soweit möglich – ein eigenes Verwertungsrecht dauerhaft zu sichern und ein einfaches Nutzungsrecht an SAFE für das institutionelle und/oder ein fachliches Repositorium zu übertragen. Nur hierdurch kann, zusätzlich zur etwaigen kommerziellen Nutzung durch Verlage, der freie Zugang gewährleistet werden. SAFE empfiehlt seinen wissenschaftlichen Beschäftigten, bei der Beantragung von Projekten auch Drittmittel für Open-Access-Veröffentlichungen einzuwerben.
SAFE betrachtet auch Forschungsdaten als wertvolles Ergebnis seiner Forschungsaktivitäten. Mit dem Aufbau des Finanzdaten-Repositoriums FiF verfolgt das SAFE- Forschungsdatenzentrum das Ziel, vorhandene Daten, die im Verlauf einzelner Forschungsprojekte entstanden sind, zu bündeln, zu standardisieren und dauerhaft nutzbar zu machen. Gemäß den FAIR-Prinzipien („Findable, Accessible, Interoperable, Re-usable“) soll auf diese Weise im Laufe der Zeit ein wachsendes Open-Science-Repository entstehen, das Finanzmarktforschern weltweit zur Verfügung steht. Zu diesem Zweck werden SAFE-Forscher und Wissenschaftler, die mit SAFE zusammenarbeiten, dringend aufgefordert, ihre Daten über das FiF-Repositorium zugänglich zu machen.
Umsetzung
SAFE unterstützt sein wissenschaftliches Personal bei der Umsetzung von Open Access durch:
- die Beteiligung an Kompensationsvereinbarungen mit wissenschaftlichen Verlagen. Dazu gehören die DEAL-Verträge mit den Verlagen Elsevier, Wiley und Springer Nature sowie die Konsortialverträge der ZBW mit anderen Verlagen wie Taylor & Francis. Diese Verträge bieten SAFE-Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeiten in den Zeitschriften dieser Verlage Open Access zu publizieren, auch wenn das Geschäftsmodell der jeweiligen Zeitschrift einen eingeschränkten Zugang vorsieht;
- die Finanzierung von Open-Access-Gebühren für alle SAFE-Publikationen in Top-Journals (gemäß den SAFE-internen Listen der A+ und A-Journals sowie der Top-Journals im Bereich Recht), die nicht Teil der DEAL-Verträge sind;
- die Ermutigung, alle ihre Forschungsergebnisse als SAFE Working Paper zu veröffentlichen und dafür zu sorgen, dass diese bis zur letzten Version aktualisiert werden, bevor sie in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht werden; alle SAFE Working Papers werden auf SSRN veröffentlicht und über diese Plattform verteilt; zusammen mit den SAFE Policy Publikationen werden sie auch auf dem fachspezifischen Dokumentenserver EconStor veröffentlicht, wo sie dauerhaft und sicher auf einem zertifizierten Server archiviert werden. Von EconStor werden alle Publikationen an den Dokumentenserver IDEAS/RePEc und an LeibnizOpen, das zentrale Open-Access-Portal der Leibniz-Gemeinschaft, geliefert;
- den Betrieb des Financial Data Repository FiF, in dem SAFE-Forschungsergebnisse mit Metadaten-Informationen angereichert (z.B. durch die Verknüpfung mit Forschungsdaten oder Visualisierung von Zusammenhängen zu anderen Publikationen) und langfristig archiviert werden;
- die Beratung über Open Access, insbesondere durch Informationen zu den verschiedenen Open-Access-Publikationsstandards und durch Aufklärung über die Rechte von Wissenschaftler:innen bei der Wahl des Publikationsmediums (Online, Print, Closed Access, Open Access, Hybrid-Zeitschriften);
- Informieren der Forschenden über die Richtlinien von (Drittmittel-)Förderorganisationen über Open Access und Ermutigung, Open Access in ihre Anträge für externe Fördermittel aufzunehmen;
- die Informationsammlung über Open-Access-Richtlinien und Best-Practice-Beispiele und deren Austausch im SAFE-Intranet.
Um der Bedeutung des Themas gerecht zu werden, schafft SAFE die Stelle eines Open-Access-Beauftragten, der sich um die Umsetzung der oben genannten Aufgaben kümmert.
SAFE wird die vorliegende Richtlinie regelmäßig evaluieren und bei Bedarf anpassen.
Stand: April 2024