Trotz bestehender Rechtsnormen zur Bankenrestrukturierung sind zahlreiche Fragen der praktischen Durchführung bislang weitgehend ungeklärt. Dieser Beitrag geht von Marktdisziplin als Kernziel aus und leitet daraus weitere Ziele ab, die bei einer Restrukturierung beachtet werden sollten. Um die Eignung verschiedener ex ante- und ex post-Maßnahmen für eine Reorganisation und für die Verhinderung von Krisen erörtern zu können, wird zwischen Agonie und Herzinfarkt einer systemisch relevanten Bank unterschieden. Auch wird untersucht, ob einzelne Maßnahmen oder ihre Ankündigungen glaubwürdig sind und dadurch Marktdisziplin fördern. Es werden Vorschläge zur Finanzierung systemisch relevanter Banken unterbreitet, nicht nur um Systemkrisen zu vermeiden, sondern auch um die Haftung des Steuerzahlers durch private Haftung zu ersetzen. Dabei spielen sogenannte Ankeranleihen, die eine Stabilisierung des Bankensektors ermöglichen, eine besondere Rolle.
White Paper No. 13, 2012