Die Europäischen Zentralbank (EZB) senkt den Leitzins um 25 Basispunkte. Ab 23. April 2025 liegt damit der Einlagezins bei 2,25 %, der Hauptrefinanzierungssatz bei 2,40 % und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 2,65 %.
Florian Heider, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE, kommentiert:
„Die Zinssenkung ist angesichts der globalen Unsicherheit nachvollziehbar. Die Märkte haben diesen Schritt erwartet und es ist im Moment richtig, zusätzliche Turbulenzen zu vermeiden. Das Lohnwachstum hat nachgelassen, die Inflation nähert sich dem Zielwert, da auch die bisher hartnäckige Dienstleistungsinflation zurück geht. Unklar ist jedoch, wie sich geopolitische Spannungen, der Zollkonflikt und höhere Rüstungsausgaben in Deutschland und der EU auf die Preisentwicklung auswirken. Diese Faktoren können neue Krisen auslösen – darauf muss die EZB vorbereitet sein.
Ein wirtschaftlicher Abschwung mit möglicher Inflation aufgrund der höheren Zölle sowie eine Finanz- und Wirtschaftskrise sind angesichts der jetzigen Unsicherheit nicht ausgeschlossen. Um dem zu begegnen, sollte die EZB sich Raum für zukünftige Zinssenkungen bewahren.“
