Heute, am 18. Juli, hat die Europäische Zentralbank (EZB) entschieden, die Zinssätze unverändert zu lassen. Nach der Zinssenkung um 25 Basispunkte im Juni hatten Marktbeobachtende bereits damit gerechnet, dass der EZB-Rat vorerst keine weiteren Zinssenkungen vornehmen würde. Florian Heider, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE, sagt zu dieser Entscheidung:
„Es ist richtig, die nächste Zinssenkung zu vertagen. Die Inflation ist noch zu hoch für weitere geldpolitische Lockerungen.
Auch wenn sie sich im Juni mit 2,5 Prozent dem Zielwert der EZB von zwei Prozent wieder leicht angenähert hat, ist entscheidend, dass die Inflation seit Anfang des Jahres beständig über dem Ziel liegt, getrieben vor allem durch eine nach wie vor hohe Kerninflation. Hier sind besonders die hohen Lohnkosten im Dienstleistungssektor ausschlaggebend.
Die Märkte werden nun auf die im September erwarteten Prognosen zu Wirtschaftswachstum und Inflation blicken, die weitere Hinweise auf den geldpolitischen, und betont datengetriebenen Kurs der EZB geben werden. Eine vorsichtige und datengestützte Vorgehensweise wird der Schlüssel sein, um eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung sicherzustellen und gleichzeitig Preisstabilität zu gewährleisten.“
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