SAFE stellt vier Promovierende für den akademischen Arbeitsmarkt vor

Vier Doktorandinnen und Doktoranden des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE treten in diesem Herbst in den akademischen Arbeitsmarkt ein. Nach Abschluss ihrer Promotion werden sie bald für Bewerbungsgespräche zur Verfügung stehen.

Ruggero Jappellis Hauptforschungsgebiete sind die theoretische und empirische Bewertung von Vermögenswerten. Sein sogenanntes Job Market Paper „Dynamic Asset Pricing with Passive Investing” zeigt neue Ergebnisse über die Beziehung zwischen Aktienkursen und wirtschaftlichen Fundamentaldaten, wenn Investitionsentscheidungen zunehmend losgelöst von Nachrichten getroffen werden. Das Paper erhielt den „Best Paper Award“ der 6. Asset Pricing Conference am Collegio Carlo Alberto in Turin. Während seiner Promotionszeit besuchte Ruggero die Stern School of Business der New York University und arbeitete in der Forschungsdirektion der Europäischen Zentralbank.

Errikos Melissinos forscht auf dem Gebiet der Geldwirtschaft und der Preisgestaltung von Vermögenswerten. In seinem Job Market Paper „Real Term Premia in Consumption-Based Models” analysiert er, inwieweit konsumbasierte Mechanismen positive und zeitvariable Realprämien erzeugen. Während seines Studiums war Errikos Melissinos als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Deutschen Bundesbank, wo er auch als Gastwissenschaftler mit deutschen Mikropreisdaten forschte.

Christian Mücke befasst sich mit Finanzintermediation, Finanzregulierung, und nachhaltiger Finanzierung. Sein Job Market Paper „Bank Dividend Restrictions and Banks‘ Institutional Investors” analysiert, wie die Dividendenbeschränkungen der Banken das Verhalten der institutionellen Anleger der Banken beeinflussen, insbesondere das Dividendenverbot für Banken des Euroraums während der Coronapandemie. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die institutionellen Anleger der Banken abwandern und nicht wieder zurückkommen. Neben seiner Tätigkeit als Forschungsassistent in der Abteilung „Financial Markets“ bei SAFE war Christian Mücke als Berater in der Abteilung Finanzstabilität und makroprudenzielle Politik der EZB tätig.

Rachel Nam ist Forscherin in den Bereichen FinTech, Finanzintermediation, Haushalts- und Verbraucherfinanzierung sowie dezentralisierte Finanzierung. In ihrem Job Market Paper „Open Banking and Customer Data Sharing” untersucht sie anhand der Daten eines FinTech-Kreditgebers, wie sich Open Banking auf die Kreditvergabe auswirkt. Unter Open Banking ist ein System zu verstehen, das es Privatpersonen ermöglicht, ihre Finanzdaten sicher mit Banken und anderen Finanzdienstleistern auszutauschen, um die finanzielle Transparenz und den Zugang zu Dienstleistungen zu verbessern. Kreditnehmer:innen, die als „schlechter“ eingestuft werden, sind häufiger dazu bereit, ihre Daten zu teilen und erhalten im Gegenzug günstigere Kreditoptionen. Für diese Arbeit erhielt Rachel Nam einige Preise, darunter den JFI/FIRS Ph.D. Student Paper Award 2023, den Best Paper Award auf der „Future of Financial Information 2023“ Konferenz (gesponsert von BlackRock), den Best Paper in Digital Finance Award 2023 der Deutschen Gesellschaft für Finanzwirtschaft, und war Finalistin für den ECB 2023 Young Economist Prize.