12 Jan 2022

SAFE startet neues „Haushaltsbarometer“ zu Finanzdaten privater Haushalte

Panel macht Einblicke in die wirtschaftliche Lage von Privathaushalten in Echtzeit über eine Datentreuhandschaft möglich

Andreas Hackethal, Leiter der Forschungsabteilung Household Finance am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, entwickelt mit seinem Team ein neues „Haushaltsbarometer“, das detaillierte Echtzeit-Einblicke in die wirtschaftliche Lage von Privathaushalten gibt. Als repräsentative Stichprobe konzipiert, können Büger:innen in Deutschland im Haushaltsbarometer ihre privaten Finanzdaten über eine neutralen, nicht-kommerzielle Datentreuhandschaft im Sinne des Data Governance Act (DGA) der EU verschlüsselt speichern und für verschiedene Mehrwertdienste nutzbar machen sowie in pseudonymisierter Form und auf Widerruf Dritten zur Verfügung stellen.

„Mit dem Aufbau, der Pflege und Abfrage eines Haushaltspanels in Echtzeit können wir für Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik eine neuartige Datengrundlage schaffen, aus der sich bessere gesamt- und einzelwirtschaftliche Lösungen ziehen lassen, von der auch Unternehmen profitieren können“, erklärt Andreas Hackethal. Durch die Bereitstellung der Daten nach DGA können die darin enthaltenen Informationen gezielt genutzt und ausgewertet werden, während zugleich höchste Standards bei Datenschutz und Datensicherheit gewährleistet sind.

Teilprojekte zu privaten Finanz- und Zentralbankdaten

Mit dem Haushaltsbarometer übernimmt SAFE-Forscher Hackethal die Leitung für ein Teilprojekt in dem internationalen Konsortium EuroDaT, das auf der Gaia-X Initiative fußt, die eine europäische Dateninfrastruktur ermöglichen soll. Gefördert wird EuroDat über das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) für die Dauer von zwei Jahren. Aus diesen Mitteln wird die Datentreuhand EuroDaT Operations aufgebaut, die den geschützten Austausch von Daten sicherstellt.

Ein weiteres Teilprojekt im Konsortium EuroDat läuft unter dem Titel „Bereitstellung von Daten zu Forschungszwecken am Beispiel geldmarktpolitischer Fragestellungen“, das von den SAFE Fellows Maik Schmeling, Professor für Finance an der Goethe-Universität Frankfurt, und Rainer Haselmann, Professor für Finanzökonomie an der Goethe-Universität Frankfurt, geleitet wird. Das Projekt zielt auf die Erschließung von Zentralbankdaten für die Forschung über die Datentreuhand. Damit sollen erstmals Auswirkungen geldpolitischer Schocks auf die Entscheidungen einzelner Haushalte, Banken und Finanzmarktteilnehmenden untersucht und neue Erkenntnisse zu Verteilungswirkungen von Geldpolitik gewonnen werden.

Weitere Informationen zum GAIA-X Förderwettbewerb


Wissenschaftlicher Kontakt

Prof. Dr. Andreas Hackethal

Koordinator Pension Finance Lab