01 Jul 2020

SAFE-betreutes Team zieht ins Bundesfinale des Schülerwettbewerbs YES! ein

Europa-Schülerinnen und -Schüler setzen sich bei Vorentscheid mit der Idee einer Marketing-App für kleine und mittlere Unternehmen durch

Ein vom Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE betreutes Team der Europäischen Schule RheinMain (ESRM) aus Bad Vilbel hat die regionale Vorrunde des bundesweiten Schülerwettbewerbs YES! für sich entschieden und steht damit im diesjährigen YES!-Bundesfinale vom 21. bis 23. September. Unterstützt durch SAFE-Juniorprofessorin für Marketing und Finance an der Goethe-Universität Frankfurt Simone Wies hatten sich die fünf ESRM-Teammitglieder der Klassenstufe 10 gegen sechs weitere Schülergruppen aus Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland bei einer virtuellen Konferenz behauptet.

Zum YES!-Vorentscheid in der Region Süd-West trat die ESRM-Gruppe mit dem Thema „How can we measure the value of marketing? What is a brand worth?“ an. Mit Hilfe von Simone Wies entwickelte das Team das Konzept für eine mobile App, mit der vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre Marketing-Strategie laufend überprüfen und auswerten können, um ihre Produkte besser am Markt zu platzieren. Nach der Idee der Schülerinnen und Schüler soll die Nutzung für KMU kostenfrei sein und über Industrie- und Handelskammern vertrieben werden.

Eine Marketing-App für Einzelhändler

Die Idee entstand mit Blick auf die Folgen der Corona-Pandemie für kleinere Einzelhändler, die nun besonders auf zielgerichtete Marketingstrategien angewiesen sind. Vor allem diese Händler sehen sich in der aktuellen Krise gezwungen, effizient und möglichst kostengünstig in Werbemaßnahmen investieren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Einzelhändler Einblick in die Erfolge der Werbekampagnen benötigen, um weitere Maßnahmen ergreifen zu können. Omnia, die Marketing-Consulting-Applikation, die das ESRM-Team entwickeln lassen will, soll genau das bieten: Nutzer können ihre Einnahmen durch Werbemaßnahmen berechnen und den Ertrag des investierten Kapitals ermitteln lassen. Des Weiteren planen die Schüler eine App-eigne Funktion, die einen Einstieg in Marketingstrategien ermöglichen soll.

„Die Gruppe ist in der Vorbereitung sehr smart vorgegangen, hat die richtigen Fragen und eine außerordentliche Präsentation auf die Beine gestellt“, sagt Simone Wies. „Der Einzug ins Bundesfinale ist hochverdient.“ Als wissenschaftlicher Partner ist SAFE in diesem Jahr zum ersten Mal an YES! beteiligt. Ursprünglich waren im März 2020 zwei Schülerteams in den diesjährigen Schülerwettbewerb gestartet, die durch Expertinnen von SAFE und Goethe-Universität begleitet wurden. Wie das Interesse für Finanzthemen bei jungen Menschen geweckt werden kann, hatte ein Team der Hohen Landesschule Hanau untersucht mit Unterstützung von Eveline Wuttke, Professorin für Wirtschaftspädagogik am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität.

SAFE neben zwei weiteren Instituten in der Region Süd-West

Seit 2019 findet YES! bundesweit in fünf Regionen statt. In der Region Süd-West sind neben SAFE, das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) wissenschaftlicher Partner des Wettbewerbs. Hinter dem Projekt stehen das ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft sowie die Joachim Herz Stiftung aus Hamburg als Organisatoren.

YES! gilt als größter deutscher Schulwettbewerb zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Schulgruppen erarbeiten dabei in einer halbjährigen Mentoring-Phase innovative Lösungen für ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Probleme, bei der ihnen Expertinnen und Experten aus Leibniz-Einrichtungen in ganz Deutschland mit wissenschaftlicher Beratung zur Seite stehen. Im Verlauf von YES! haben die Schulgruppen Möglichkeiten, ihre Ideen untereinander sowie mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu diskutieren.

In den einzelnen Regionalrunden stimmen die Schülerinnen und Schüler nach der Präsentation ihrer Projekte selbst über die Gewinner-Teams ab. Die beste Lösungsidee wird beim YES!-Bundesfinale gekürt und anschließend vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin ausgezeichnet.