Die Renditen für langfristige US-amerikanische Staatsanleihen haben zuletzt Spitzenwerte erreicht. Während die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen zum ersten Mal seit 2007 auf mehr als fünf Prozent stieg, erreichten die Renditen für 30-jährige US-Staatsanleihen zwischenzeitlich 5,18 Prozent. Der Anstieg der Zinssätze steht im Zusammenhang mit der steigenden Staatsverschuldung der USA. Loriana Pelizzon, Leiterin der Forschungsabteilung Financial Markets und Vorstandsmitglied am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE, erklärt dazu:
„Was wir derzeit an den Anleihemärkten sehen, ist, dass die quantitative Straffung der langfristigen US-Renditekurve mittlerweile vom US-Finanzministerium und nicht mehr nur von der US-Notenbank Fed vorgenommen wird, indem eine beträchtliche Menge an zehn- und 15-jährigen Anleihen emittiert wird – anders als noch vor ein paar Monaten, als hauptsächlich Schatzanweisungen ausgegeben wurden. Die Zinskurve und die Inflationserwartungen haben sich jedoch nicht verändert, so dass die derzeitige Bewegung auf dem Anleihemarkt in erster Linie auf einen Mengeneffekt zurückzuführen ist, das heißt auf eine Erhöhung des Angebots an langfristigen US-Anleihen, und nicht auf die Erwartungen an die Realwirtschaft.“