12 Jan 2015

“Grexit ist jetzt weniger gefährlich für die Eurozone”

In einem ganzseitigen Interview in der griechischen Zeitung “Kathimerini” von letztem Sonntag erläutert SAFE-Direktor Michael Haliassos, welche Fehler im Rahmen des griechischen Anpassungsprogramms in den letzten fünf Jahren gemacht worden seien und warum Griechenland es sich jetzt nicht leisten könne, weiter zu Unsicherheiten und Risiken in der Eurozone beizutragen. Haliassos vertritt die Ansicht, dass Griechenland, wenn es weiter Zweifel an seiner Reformbereitschaft und Euro-Treue aufkommen lasse, wahrscheinlich vor die Wahl gestellt würde, entweder strikte Maßnahmen zu akzeptieren oder den Euro und die EU zu verlassen und damit auf sich selbst gestellt zu sein. Griechenland könne nicht länger damit „drohen“, sich für die zweite Möglichkeit zu entscheiden, da das Land inzwischen als „besonderer Fall“ eingestuft sei, der nicht länger von systemischer Bedeutung sei, so Haliassos. Er ist der Ansicht, dass Griechenland die Reformen fortsetzen sollte, die notwendig seien, um die Produktivität des Landes zu verbessern, anstatt weitere Zweifel in den anderen Euro-Ländern aufkommen zu lassen.