Der EZB-Rat hat bei seiner heutigen Sitzung keine weiteren Zinserhöhungen beschlossen. Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungs- und die Einlagefazilität bleiben damit bei 4,5 Prozent, 4,75 Prozent und 4,00 Prozent. Florian Heider, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE, äußert sich dazu folgendermaßen:
„Die EZB hat ihren geldpolitischen Kurs gehalten, der sich mit dem Beschluss der Ratssitzung von September bereits abzeichnete. Das Plateau des Zinsniveaus ist damit vorerst erreicht. Mit den bisherigen schrittweisen Zinserhöhungen hat die EZB gezeigt, dass sie die Inflationsentwicklung im Euroraum ernst nimmt. Für das nun erreichte Plateau der Zinsen, und damit keine weitere Zinserhöhung, sind drei Faktoren ausschlaggebend: Die Kerninflation im Euroraum ist zuletzt auf 4,5 Prozent gesunken, es gab keine neuen Daten, die auf ein erneutes Ausbrechen der Inflation hindeuten würden, und die Eskalation der Gewalt im Nahostkonflikt verursacht zusätzlich globale Unsicherheit neben dem anhaltenden Krieg in der Ukraine.
Wir sehen zudem einen Straffungseffekt bei den Zinsen an den internationalen Finanzmärkten durch die Entwicklung der langlaufenden US-Staatsanleihen. Auch das wird die EZB bei ihrer heutigen Entscheidung berücksichtigt haben. Mit dem vorläufigen Ende der Zinserhöhungen leitet die EZB die nächste wichtige Phase ihrer Inflationsbekämpfung ein.“
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Prof. Dr. Florian Heider
Wissenschaftlicher Direktor
