20 Sep 2023

EU aktiviert Forschungs-zentren zu ESG-Risiken zur Unterstützung von Markt-, Banken- und Versicherungsaufsichts-behörden

Universität Ca‘ Foscari in Venedig koordiniert gemeinsames Projekt mit dem Leibniz-Institut SAFE und der Wirtschaftsuniversität Wien

Das Finanzsystem beim Übergang zur Nachhaltigkeit zu unterstützen, bedeutet auch, die Beschäftigten der mit der Markt-, Banken- und Versicherungsaufsicht betrauten Stellen zu schulen und sie auf den neuesten Stand zu bringen. Zu diesem Zweck hat die Europäische Kommission einen Verbund von Forschungszentren, die auf ESG-Risiken (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) spezialisiert sind, unter der Leitung der Universität Ca‘ Foscari Venedig beauftragt, elf Aufsichtsbehörden in zehn europäischen Ländern zu unterstützen.

Der offizielle Startschuss für das Projekt ESG-UPTAKE fiel am Vorabend der CREDIT international conference on financial risks in Venedig. ESG-UPTAKE hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird von der Europäischen Union über das EU-Programm Instrument für technische Unterstützung mit vier Millionen Euro finanziert. Ca‘ Foscari leitet eine Partnerschaft, zu der auch das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE in Frankfurt sowie die Wirtschaftsuniversität Wien (WU) zählen.

Unterstützung für nationale Aufsichtsbehörden beim Management von ESG-Risiken

„Ziel des Projekts ist es, die Kapazitäten der Aufsichtsbehörden der europäischen Staaten zu stärken, um ESG-Risiken im Finanzsektor zu überwachen und anzugehen“, erklärt Monica Billio, Professorin für Ökonometrie an der Ca‘ Foscari, SAFE Fellow und Projektkoordinatorin. „Wir werden auch auf bewährte Praktiken mit Blick auf Berichtssysteme, Datenmanagement und Methoden aufbauen. Die Unterstützung durch Forschungseinrichtungen wird es den nationalen Aufsichtsbehörden ermöglichen, ESG-Risiken, einschließlich der Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel, zu managen und geeignete Kontrollmaßnahmen zu ergreifen."

Die Projekteinheiten in Frankfurt und Wien werden von SAFE-Professorin Loriana Pelizzon und WU-Ökonom Arthur Schweitzer in Zusammenarbeit mit Irene Monasterolo, Professorin für Finanzen an der Universität Utrecht, koordiniert.

In Italien werden die Börsenaufsichtsbehörde CONSOB (Commissione Nazionale per le Società e la Borsa) und die Versicherungsaufsichtsbehörde IVASS (Istituto per la Vigilanza sulle Assicurazioni), das für den Versicherungssektor zuständig ist, von der Unterstützung profitieren. Neben Italien (CONSOB, IVASS) sind auch folgende Länder und Behörden beteiligt: Bulgarien (FSC), Kroatien (HNB), Zypern (CYSEC), Finnland (FINFSA), Griechenland (HCMC), Irland (CBI), Lettland (CBL), Rumänien (NBR) und Slowenien (BSI).


Wissenschaftlicher Kontakt

Prof. Loriana Pelizzon, Ph.D.

Stellvertretende Wissenschaftliche Direktorin, Direktorin Forschungsabteilung "Financial Markets"