SAFE Finance Blog
06 Jun 2017

Vorsicht bei Null-Prozent-Finanzierungen

Konsum auf Pump kann zur Schuldenfalle werden

 

Ein neues Auto, der nächste Urlaub, ein Flatscreen: Immer mehr Verbraucher erfüllen sich ihre Konsumwünsche mit Hilfe von Verbraucherkrediten. In den vergangenen zehn Jahren stieg deren Volumen in Deutschland um gut 12 Prozent auf insgesamt 185 Milliarden Euro. In einem Beitrag von HR-Info vom 30. Mai warnt Andreas Hackethal, Professor für Finanzen an der Goethe-Universität Frankfurt, vor den Verlockungen der Konsumentenkredite: „Wer einen Urlaub nicht mit seinem Gehalt finanzieren kann, sollte gut überlegen, ob er sich Tilgungsraten über die nächsten Monate oder gar Jahre aufhalst.“ 

Viele Händler und Unternehmen ködern ihre Kunden mit einer „Null-Prozent-Finanzierung“, um den Umsatz zu steigern. Dabei wird für einen festgelegten Zeitraum ein zinsfreier Ratenkredit gewährt. Der Kreditvertrag wird mit einem Kreditinstitut geschlossen, das mit dem Händler kooperiert. Möglicherweise zahlt der Händler dem Kreditinstitut dafür ein Entgelt, das wiederum in die Preiskalkulation einfließt. Der Kunde bekommt davon nichts mit. Oft gebe es auch Zusatzbedingungen oder überflüssigen Zusatzservice“, so Hackethal. 

Zudem müsse den Verbrauchern klar sein, „dass auch bei einer Null-Prozent-Finanzierung der Kredit getilgt werden muss“, sagt Hackethal. Ist das Monatseinkommen zu gering, droht eine Überschuldung. „Dieses Schicksal teilen leider ziemlich viele Menschen in Deutschland.“ Mehr als jeder zehnte Erwachsene hierzulande gilt als überschuldet.