04 Oct 2018

Loriana Pelizzon in wissenschaftliches Beratungsgremium des ESRB berufen

SAFE Professorin wird den Europäischen Ausschuss für Systemrisiken in den nächsten vier Jahren beraten

Loriana Pelizzon, seit 2013 Programmdirektorin des „Systemic Risk Lab“ am Forschungszentrum SAFE ist für die nächsten vier Jahre als ordentliches Mitglied des wissenschaftlichen Beratungsgremiums (Advisory Scientific Commitee, ASC) des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (European Systemic Risk Board, ESRB) berufen worden. Der ASC berät den ESRB zu relevanten Themen aus einer wissenschaftlichen Perspektive. Das Gremium besteht derzeit aus 15 Mitgliedern. Zusammen mit Professor Pelizzon wurden elf andere Wissenschaftler in das Gremium berufen. Während die Amtszeit von Pelizzon und einem weiteren Experten ab sofort beginnt, wird sie für die zehn anderen Mitglieder im April 2019 beginnen.

„Ich gratuliere Loriana Pelizzon herzlich zur Berufung als ordentliches Mitglied des Beratenden Wissenschaftlichen Ausschusses des ESRB im Namen des gesamten SAFE-Teams. Ihre Forschung zu Staatsanleihemärkten und systemischen Risiken wird wesentlich zur Arbeit des Ausschusses beitragen", sagte Jan Pieter Krahnen, Direktor bei SAFE.

Zu den Forschungsinteressen von Professor Pelizzon gehören neben systemischen Risiken, Risikomanagement und Kapitalanforderungen ebenso Finanzinstitutionen, wie Banken und Versicherungen. Neben weiteren Themen beschäftigt sie sich auch mit Marktmikrostruktur, Liquiditätsvorschriften und Hochfrequenzhandel.

Der ESRB ist für die makroprudenzielle Aufsicht über das EU-Finanzsystems sowie die Prävention und Begrenzung des systemischen Risikos zuständig. Der ESRB hat einen breiten Aufgabenbereich und deckt Banken, Versicherer, Vermögensverwalter, Schattenbanken, Finanzmarktinfrastrukturen und andere Finanzinstitutionen und -märkte ab. Im Rahmen seines makroprudenziellen Mandats überwacht und bewertet der ESRB systemische Risiken und gibt gegebenenfalls Warnungen und Empfehlungen heraus. Der ESRB wurde nach der globalen Finanzkrise gegründet. Als Reaktion auf die Krise beauftragte die Europäische Kommission eine hochrangige Gruppe unter dem Vorsitz von Jacques de Larosière mit der Frage, wie die Finanzaufsicht in Europa gestärkt werden könnte. Die de-Larosière-Gruppe betonte, dass Aufsichtsregelungen sich nicht nur auf einzelne Unternehmen, sondern auch auf die Stabilität des Finanzsystems insgesamt konzentrieren sollten. Im Jahr 2009 empfahl der de-Larosière-Bericht ein Gremium auf Ebene der Europäischen Union aufzubauen mit einem Mandat zur Beaufsichtigung von Risiken im Finanzsystem. Am 16. Dezember 2010 trat die Verordnung zur Einrichtung des ESRB in Kraft.