29 Oct 2020

Jan Krahnen: „Die EZB bleibt ihrem Kurs treu“

SAFE-Direktor sieht in der aktuellen geldpolitischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Möglichkeit zur Entlastung der Banken in der Eurozone

Der EZB-Rat hat bei seiner heutigen Sitzung erneut weder eine Änderung der Leitzinsen noch eine Aufstockung des "Pandemic Emergency Purchase Programme" (PEPP) zum Ankauf öffentlicher und privater Anleihen während der Coronakrise beschlossen. Jan Krahnen, Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE, bezieht dazu Stellung:

"Die EZB bleibt mit ihrer verharrenden Haltung ihrem bisherigen Kurs treu – was jedoch keinesfalls Untätigkeit signalisiert. Durch die erneute Welle an Corona-Infektionen in allen europäischen Ländern verschärft sich auch die Sorge um Ertragskraft und Leistungsfähigkeit der Banken in der gegenwärtigen Krise.

Die offene Ausgestaltung des PEPP bietet hier durchaus Möglichkeiten, die Banken von Teilen ihrer Portfolien zu entlasten. Das kann in der jetzigen Situation eine wachsende Bedeutung erlangen. Denn: Die Koordination der Geldpolitik mit dem sich herausbildenden Rettungs- und Restrukturierungsprogramm der EU zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist ein wichtiger Stabilisator in unruhiger Zeit."