Das internationale Forschungsprojekt TranspArEEnS („Mainstreaming Transparent Assessment of Energy Efficiency in Environmental Social Governance Ratings“), an dem Wissenschaftler:innen des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE beteiligt sind, steigt ein Jahr nach dem offiziellen Start in die Phase der Datenerhebung ein. Dafür wurde seit Projektbeginn ein standardisierter qualitativ-quantitativer Fragebogen zur Informationsbeschaffung von Energieeffizienz (EE)- und ESG-Leistung („Environmental Social Governance“) speziell in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) entworfen. Die Auswertung der Informationen, die anhand des Fragebogens gesammelt werden, bildet die Grundlage für ein standardisiertes EE-ESG-Ratingmodell für börsennotierte und nicht börsennotierte KMU. Die Einführung eines solchen Ratingmodells ist das Ziel des Projekts.
„In den vergangenen zwölf Monaten haben wir einen gezielten Prozess für die Analyse von ESG-Faktoren angestoßen, der von den Daten börsennotierter Unternehmen ausgeht. Die Verbreitungsaktivitäten des Projekts sind auf großes Interesse gestoßen, und die Arbeit des Teams am Leibniz-Instituts SAFE, das von Loriana Pelizzon koordiniert wird, hat es uns ermöglicht, zusammen mit dem CRIF ein fortgeschrittenes Referenzmodul mit erheblichem Mehrwert für die Teilnehmenden vorzubereiten, das jetzt sein Debüt feiert", sagt TranspArEEnS-Koordinatorin und SAFE Fellow Monica Billio von der Ca' Foscari Universität Venedig.
Datenerhebung über digitale Plattform
CRIF ist ein auf Unternehmensinformationen und Datenverarbeitung spezialisierter Dienstleister, der neben SAFE und der Universität Venedig als Partner des TranspArEEnS-Forschungskonsortiums nach der Start- und Entwicklungsphase des Projekts nun über eine digitale Plattform in die Datenerhebung einsteigt, über die KMU eine ESG-Selbstbewertung durchführen können. Beteiligt an TranspArEEnS ist weiter der Europäische Hypothekenverband – European Covered Bond Council (EMF-ECBC).
Das EE-ESG-Rating von TranspArEEnS wird in Pilot-Fallstudien und Sitzungen mit führenden Vertreter:innen der Finanzindustrie und Aufsichtsbehörden getestet. Dies ermöglicht es, Hindernisse und Möglichkeiten für die Operationalisierung des Projekts zu verstehen. Dazu zählen Kreditrisikobewertung, Entwicklung langfristiger EE-Finanzierungen über Verbriefungen („Covered Bonds“, „European Secured Notes“), die Einführung von EE-ESG-Überlegungen in die Geldpolitik und aufsichtsrechtliche Vorschriften. Zudem soll TranspArEEnS dazu beitragen, das Risiko von Greenwashing zu mindern und damit die Finanzstabilität zu verbessern.
Wissenschaftlicher Kontakt
Prof. Loriana Pelizzon, Ph.D.
Stellvertretende Wissenschaftliche Direktorin, Direktorin Forschungsabteilung "Financial Markets"
