In einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Börsen-Zeitung erläutert Alexander Ludwig, SAFE-Professor für Öffentliche Finanzen und Schuldenmanagement, dass die soziale Ungleichheit in Deutschland unter anderem durch die Globalisierung und den technischen Fortschritt zugenommen habe. So sei die Kaufkraft der unteren 20% der Einkommensbezieher in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgegangen.
Laut Ludwig ist es für die Bekämpfung der Ungleichheit elementar wichtig, dass es für die unteren Einkommensschichten bessere Aufstiegschancen gibt. Dies könne vor allem durch eine gute Bildungspolitik erreicht werden, die die soziale Mobilität erhöht. Gleichzeitig müssten die sozialen Sicherungssysteme neu justiert werden, um Altersarmut in Deutschland zu verhindern, so Ludwig. Die Armutsrisiken würden durch die Niedrigzinspolitik der EZB noch verschlimmert, da die private Altersvorsorge hierdurch immer geringere Erträge abwerfe und die unteren Einkommensschichten in der Regel nicht in Aktien oder Immobilien investierten.
